Sie ist umworben. Mit ihr will man sich sehen lassen; sie öffnet Türen, die ohne sie nicht einmal erkennbar waren. … Sie ist unberechenbar und launenhaft – man kann sich lange um sie bemühen, ohne erhört zu werden, und dann wieder beschenkt sie einen, der sie nicht einmal eingeladen hat. …

Sie ist umworben. Mit ihr will man sich sehen lassen; sie öffnet Türen, die ohne sie nicht einmal erkennbar waren. … Sie ist unberechenbar und launenhaft – man kann sich lange um sie bemühen, ohne erhört zu werden, und dann wieder beschenkt sie einen, der sie nicht einmal eingeladen hat. …

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Eifersüchtig ist sie nicht. Sie hat so viele Liebhaber, wie es Menschen , Blumen und Sterne gibt. Sie ist frei und erfinderisch, und es gelingt ihr immer wieder, sich selbst zu übertreffen. Auch ich habe ein Verhältnis mit ihr. Genauer gesagt: Manchmal besucht sie mich, dann schlagen wir uns die Nacht um die Ohren, ohne eine Sekunde Schlaf.

Sie braucht mich nicht, aber ich sie. Ob ich leide oder nicht, ist ihr völlig egal, dadurch lässt sie sich nicht erweichen. Das ist meine Sache, mit der ich dann so schnell wie möglich fertig werden muss, um wieder frei zu sein. …

Was sie lockt, ist der offene Geist, das Spielerische.

… Den Kopf darf ich verlieren, aber nicht den Verstand – sonst verstehe ich sie nicht. Denn sie will nicht nur in Gefühlen versinken, sondern fordert ein Gegenüber, das standhält. …

Das einzige, was ich nicht an ihr mag, ist ihr schwerfälliger Name:

Kreativität.

(Aus: Jeanmaire, Alexander: Der kreative Funke. S.15 ff.)